Die Migration der IT in eine Anbieter-Cloud bietet die Möglichkeit, die Betriebskosten sofort zu senken, denn Clouds sind im Gegensatz zu On-Premise-Systemen deutlich flexibler. Denn ungenutzte oder wenig genutzte Ressourcen können schnell angepasst, verkleinert oder eliminiert werden. Das rentiert sich meistens schon im Folgemonat. Es gibt allerdings auch einige Faktoren, die die Kosten in die Höhe treiben können. Dieser Beitrag beschreibt die fünf häufigsten:

Überdimensionierung der Instanzen

Bei der Migration von Anwendungen in die Cloud ist häufig nicht bekannt, wie groß die entsprechenden Instanzen im eigenen Rechenzentrum waren. Deshalb setzen die Verantwortlichen häufig mehr Ressourcen an, als notwendig wären, um Engpässe zu vermeiden. Hinzu kommt, dass sie sich besonders zu Anfang nicht gut mit den Leistungsmerkmalen von Cloud-Instanzen auskennen. Dementsprechend sind viele Cloud-Lösungen überdimensioniert. Nachträglich verkleinert wird in der Regel selten.

Keine automatische Überwachung der Ressourcennutzung

Die Nutzung von Cloud-Lösungen ermöglicht agil und dynamisch zu reagieren, aber genau das kann auch die Kosten treiben. Denn wenn die Ressourcennutzung nicht permanent kontrolliert wird, entstehen ständig neue Kosten. Deshalb benötigen Cloud-Governance-Teams Tools, die die Nutzung automatisch und bei allen Cloud-Infrastrukturen, die das Unternehmen nutzt, überwachen. Wenn sie Optimierungsmöglichkeiten finden, müssen sie mit den Fachverantwortlichen sprechen, um Überkapazitäten abzubauen.

Mangelnde Kostentransparenz

Die Ressourceneigentümer haben allerdings meistens keine Informationen über die Kosten der Services oder sie erscheinen ihnen sehr gering. Das kann passieren, wenn beispielsweise die Kosten einer Instanz pro Stunde abgerechnet werden. Das kann dazu führen, dass sie nicht realisieren wie hoch die Kosten für wochen-, monate- oder jahrelang ungenutzte Ressourcen sind. Im Rahmen agiler Entwicklungsprojekte mit automatischer Bereitstellung von Ressourcen kommt es häufig dazu, dass nicht mehr benötigte Services einfach weiterlaufen. Denn es fehlt ein Prozess, der Ressourcen automatisch wieder abschaltet.

Komplizierte Abrechnungsmodelle

Auf den ersten Blick erscheinen viele Preismodelle simpel. Gebühren pro genutzter Stunde oder pro GB Speicherplatz im Monat sind leicht zu verstehen. Der Teufel steckt allerdings im Detail: Die drei führenden Cloudanbieter bieten allein virtuelle Maschinen zu mehr als zehntausend verschiedenen Preisen an. Sie hängen von vielen Faktoren ab wie der Region, in der sie laufen, von der Software-Version und vielem mehr. Ältere Versionen sind in der Regel teurer als aktuelle. Selbst die Preise für Instanzen mit ähnlicher CPU-Leistung und ähnlich viel Speicher können aufgrund anderer Add-on-Merkmale stark variieren. Es lohnt sich also, Preislisten genau mit den Anforderungen zu vergleichen und dafür zu sorgen, dass es mindestens eine Person im Unternehmen gibt, die sich mit den Details auskennt und stets auf dem Laufenden ist.

 

  1. Unklare Zuständigkeiten

Solange die IT im Rechenzentrum läuft, ist meistens die zentrale IT-Abteilung für Sicherheit, Compliance und Kostenoptimierung zuständig. Die einzelnen Cloud-Services des Unternehmens werden aber nicht selten von Fachabteilungen kontrolliert. Das kann dazu führen, dass sich niemand für die Kostenüberwachung und -optimierung zuständig fühlt und die Ausgaben aus dem Ruder laufen.

Optimierung ist keine einmalige Sache

Ein Vorteil der Cloud ist ihre Flexibilität. Dadurch können Entwickler und Anwender schnell auf IT-Ressourcen zugreifen und geschäftliche Probleme lösen. Aber genau das macht die Kostenkontrolle häufig schwierig, weil kontinuierlich bereitgestellt und skaliert, aber selten entfernt wird. Um Cloud-Lösungen kosteneffizient zu nutzen, reicht es nicht, einmal im Quartal aufzuräumen. Anstatt dessen sollten Sie Automatismen implementieren, um die Cloudkosten zu überwachen und zu optimieren.

Wir unterstützen Sie gerne sowohl bei der Suche nach Kostentreibern als auch bei der Migration in die Cloud oder dem Wechsel von einer Plattform zu einer anderen. Sprechen Sie mit uns!